Kinnesswood – Hilton of Forthar

Heute morgen müssen wir uns beeilen um spätestens um 9.15 Uhr im nächsten Ort zu sein, denn dann wird die Straße aufgrund von Bauarbeiten für zwei Wochen gesperrt! Timing!!

Die großen Maschinen laufen schon warm am Wegrand und ich bin stolz auf Chito, der nicht einmal mit der Wimper zuckt neben dem riesen Asphalt-Guss-Fahrzeug. Trotzdem sind wir beide froh, in Wester Balgedie auf eine Walking and Cycling friendly road abbiegen zu können, wo uns nur ab und zu ein Farm Auto begegnet. In einem Baumsteifen herrscht hier in den kühleren Morgenstunden ein regelrechtes Vogelkonzert, dem wir ein wenig lauschen bevor es etwas die Lochmond Hills hoch geht.

Die Ruhe auf der Wander- und Rad-Route entlang von Wiesen und Wald nutze ich für ein einstündiges Telefoninterview mit einer super lieben jungen Redakteurin von der Mitteldeutschen Zeitung… Der Gruß nach Hause wird aber voraussichtlich erst im November erscheinen.

Vor einer Hähnchenfarm machen wir Rast, denn am Ausgang des Waldes ist das Tor etwas zu eng und erfordert meine Rangierkünste. Chito freut sich über den saftig grünen Randstreifen und ich verspeise das bunt belegte Brötchen, dass mir Barbara noch eingepackt hat. Ein Gemüsebetrieb am Straßenrand und ein großer Bio Hofladen erwecken besonders mein Interesse. Da gehe ich im Pillars of Hercules zum ersten Mal in Großbritannien tatsächlich richtig einkaufen und versuche mehr über die Möglichkeiten vor Ort in Dundee zu erfahren. Letzteres ist weniger erfolgreich, aber auf jeden Fall habe ich jetzt Tomatenmark und veganen Käse zu meinem Brot.

Vor dem Laden steht auf einem Wegweiser ein sehr passendes Zitat von David Dudgeon 1999: „Down a wandering path I have travelled, where the setting sun lies upon the ground, the tracks are hard and dry, smoothened with the weather’s wear. My mind did move with them that had before me been, trodding down the ground a track for me to follow, leaving marks for others a sign for them to follow.“

Wald, Kuhwiesen und Apfelplantagen säumen den Weg nach Falkland und wir begegnen einer ganzen Menge Spaziergänger auf dieser schönen Strecke. Der Flair in diesem Dorf ist bezaubernd, so eine tolle urbane Stimmung hatten wir vorher mit in Burgos und Cambridge. Eingeladen zu einem Kakao vom Fayre Earth Café treffe ich auch noch den netten älteren Herrn, der mir für heute Nacht über Facebook alternative Unterkunft angeboten hatte.

Wir unterhalten uns eine ganze Weile und Dave schenkt mir einen Stapel wunderschöner, selbst gemalter Postkarten mit Alpen Motiven. Außerdem legt er noch ein gutes Wort für seinen Sohn ein, der bei einer lokalen Zeitung in Dundee einen umfangreichen Artikel über uns verfassen möchte…ein weiterer Redakteur möchte uns gleich heute unterwegs treffen. Ich hoffe dieser Rummel nimmt auch irgendwann wieder ein Ende, denn anstrengend ist das schon ein bisschen.

Tatsächlich kommen wir nur etwas die Straße hinunter, bis uns der Reporter mit dem Auto aufspürt. Er parkt bei nächster Gelegenheit und führt das Interview im Laufen, sodass wir keine Zeit verlieren. Aus Fehlern lernt man, und ich versuche die wirklich relevanten Dinge zu betonen. Mal sehen, was daraus wird!

Unsere heutige Gastgeberin Mandy aus der Fahrsport Szene hat sich mit ihrem Tinker inzwischen auf den Weg gemacht, um uns entgegen zu kommen und ein Stück zu begleiten. Ich höre regelmäßiges Wiehern lange bevor die beiden in Sicht kommen.

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